Luftbildaufnahme des ZfP Reichenau mit den verschiedenen Häusern und vielen Grünflächen dazwischen.

Geschichte

Geschichte des ZfP Reichenau /

Schwarz-weiß Bild des ZfP Reichenau aus dem Flugzeug aufgenommen, dass das Gelände und die Häuser zeigt.

1913

Das Zentrum für Psychiatrie Reichenau wurde 1913 als Badische Heil- und Pflegeanstalt bei Konstanz gegründet.
Es war zunächst eine Einrichtung zur Betreuung von psychisch kranken Menschen.


Schwarz-weiß Bild, das einen Mann in einem Arztkittel hinter einem Schreibtisch zeigt.

1924

Maximilian Thumm wird Direktor der Heil- und Pflegeanstalt und führt eine Kombination aus aktiver Therapie, Arbeitstherapie, Frühentlassung und ambulanter Nachsorge ein.


Alte Fotografie, die junge Männer in Uniform in einer Reihe stehend vor einem Gebäude zeigt.

1941

Die Klinik wird geschlossen und anderweitig verwendet.
508 Patient:innen wurden im Rahmen des "Euthanasie"-Programms umgebracht.

Am 02. April 1941 wurde in der Anstalt eine nationalpolitische Erziehungsanstalt (Napola) für Jungen eingerichtet, die bis zum Kriegsende 1945 einen Großteil der Gebäude nutzte.

Das Bild zeigt junge Männer beim Mittagsappell der Napola.


Schwarz-weiß Foto von einem bestuhlten Festsaal mit vielen Gästen und einer geschmückten Bühne.

1949

Am. 01. Dezember 1949 wurde die Psychiatrie offiziell Wiedereröffnet.

Nach der Wiedereröffnung wurde das fachliche Niveau der Weimarer Zeit lange Zeit nicht erreicht. Wie in anderen Kliniken dominierten Schlafkuren, überfüllte Wachsäle und häufig schlecht qualifiziertes Personal den Alltag.


Schwarz-weiß Foto eines mehrstöckigen Klinikgebäudes mit parkenden Autos und Pflanzen davor.

1950

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand eine langsame Aufarbeitung der NS-Verbrechen statt, und die Klinik begann sich in den 1950er und 1960er Jahren schrittweise zu modernisieren.

In den späten sechziger Jahren, unter der Leitung von Professor Siedow und Dr. Faulstich, wurden deutliche bauliche aber auch qualitative Verbesserungen eingeleitet. So zum Beispiel der Neubau von Haus 2 im Jahr 1968 (Bild rechts).


Schwarz-weiß Foto von Menschen beim Sortieren verschiedener Dinge in einer großen Halle.

1975

In 1975 wurde eine Bestandsaufnahme der deutschen Psychiatrie durch den Bundestag veranlasst (Psychiatrie-Enquete). Diese führte zu einer Reform der psychiatrischen Versorgung. Dezentralisierung, ambulante Versorgung und die Integration psychisch kranker Menschen in die Gesellschaft wurden verstärkt gefördert.

Das ZfP Reichenau wandelte sich in den folgenden Jahren zunehmend zu einem modernen psychiatrischen Zentrum, das auf Therapie, Rehabilitation und soziale Integration setzt.


1996

Am 01. Januar 1996 wurde das Psychiatrische Landeskrankenhaus Reichenau durch das Gesetz zur Errichtung der Zentren für Psychiatrie (EZPsychG) in eine eigenständige Anstalt des öffentlichen Rechts umgewandelt. Daraus entstand das Zentrum für Psychiatrie Reichenau, heute als ZfP bekannt.


2000

Seit dem Jahr 2000 ist das ZfP "Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Konstanz". Das ZfP Reichenau ist wichtiger Bestandteil der regionalen Versorgungsstrukturen für psychische und psychosomatische Erkrankungen und ambulante, teilstationäre und vollstationäre Pflegeeinrichtungen.


Luftbildaufnahme des ZfP Reichenau mit den verschiedenen Häusern und vielen Grünflächen dazwischen.

2024

Heute ist das ZfP Reichenau "Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Konstanz" und ein modernes Zentrum für Psychiatrie mit verschiedenen Abteilungen für Erwachsene, Jugendliche und Suchtkranke.

Wir legen Wert auf ganzheitliche Therapiekonzepte und setzen auf eine enge Zusammenarbeit mit ambulanten Einrichtungen.


Noch mehr über die Psychiatriegeschichte erfahren Sie in unserem Museumsraum. /