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KI in der Pflege: Wie Sensoren Stürze verhindern sollen

Das Konstanzer Netzwerk BioLAGO hat sich zum Ziel gesetzt, verschiedene Akteure aus der Gesundheitsbranche zusammenzubringen, damit sie gemeinsam Projekte umsetzen können. Das soll Forschungseinrichtungen und Versorgern genauso dienen, wie den Firmen, die an technischen Lösungen arbeiten. Das ZfP Reichenau kooperiert nun mit dem Netzwerk im Rahmen des Projekts „Smart Health Region“.

Das Projekt, das kurz nur SHR genannt wird, soll die Optimierung der regionalen Gesundheitsversorgung durch Digitalisierung, künstlicher Intelligenz (KI) und Automation vorantreiben. „Das Ziel ist die Verbesserung der Pflege durch Digitalisierung und KI“, sagt Michael Statnik, Projektmanager bei BioLAGO.

Konkret angedacht ist der Einsatz von Sensoren der Wiener Firma Cogvis auf Station 92 der Klinik für Alterspsychiatrie. Beteiligt sind noch weitere Partner, etwa die Hochschule Konstanz (HTWG).

Geräte werden an der Zimmerdecke befestigt

Wie Carlos Lange, ebenfalls Projektmanager bei BioLAGO, erläutert, werden die Sensoren – vergleichbar mit Rauchmeldern – an der Zimmerdecke angebracht. Sie erfassen Daten und übermitteln sie in Echtzeit an die Mitarbeitenden.

Die Sensoren übertragen allerdings keine klassischen Videos oder Fotos. Vielmehr lassen sich die Bilder mit denen von Wärmebildkameras vergleichen. Da laut Lange bei den Geräten so etwas wie Gesichtserkennung nicht möglich sei, sei der Einsatz dieser Technologie datenschutzkonform.

Sie hoffen, dass die Sensoren künftig möglichst viele Stürze von Patient:innen und Bewohner:innen verhindern: Betriebsdirektor Jochen Reutter (von links), die beiden BioLAGO-Projektmanager Carlos Lange und Michael Statnik, Pflegedirektorin Angela Häusling, Pflegedienstleiterin Dragana Leidolt und Ralf Rosbach, Direktor Pflege und Teilhabe.

Sensoren verdeutlichen Bewegungsmuster

Die Menschen müssen auch überhaupt nicht identifizierbar sein, damit die Sensoren ihren Zweck erfüllen. Denn es geht darum, Bewegungsmuster zu verdeutlichen. „Die Sensoren schlagen Alarm bei Wacklern oder wenn jemand am Boden liegt“, erläutert Lange. Angaben der Firma Cogvis zufolge kann die Technologie so etwa 70 Prozent der Stürze verhindern.

Geplant ist, das Projekt im September bei Interreg zur Förderung einzureichen, einem Regionalprogramm der Europäischen Union zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit, an dem sich auch Nicht-EU-Staaten beteiligen können. Bei einem positiven Förderbescheid werden die Kosten zu 60 Prozent bezuschusst. Die verbleibenden 40 Prozent tragen die Projektpartner. Projektstart wäre dann im nächsten Frühjahr.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.biolago.org/de.